Ameisenparty auf den Pfingstrosen
Macht euch keine Sorgen um eure Pfingstrosenknospen. Die Knospen geben Zuckersaft in kleinen Tröpfchen ab. Insbesondere die Ameisen, aber auch Wespen, holen sich diesen süßen Saft. Der Knospe schadet das überhaupt nicht.
Dass die Ameisen den von den Pfingstrosenknospen produzierten Zuckersaft fressen, ist wieder ein eindrucksvolles Beispiel für eine Symbiose. Wenn der Zucker aufgeschleckt wurde, dann können sich die Blüten leichter öffnen.
Die Ameisen sind also nicht schädlich für die Pfingstrosen, sondern sogar im Gegenteil eine große Hilfe.
Der Zuckersaft wird von den Kelchblättern ausgeschieden und klebt dann als auskristallisierter Zucker außen an den Knospen kleben. Es kann vorkommen, dass die Pflanze so viel Zucker ausscheidet, dass sich die Knospen nicht öffnen können.
Nach der Blüte schleppen die Ameisen dann die Samen fort und tragen so zur Verbreitung der Pfingstrosen bei.
Genial, nicht wahr?
Wir haben ein paar Pfingstrosenstauden im Garten, die schon sehr lange im Garten sind. Ich wusste früher nichts von gefüllten und ungefüllten Blüten. Ich habe sie nach dem Aussehen gekauft. Deshalb haben wir Pfingstrosen mit gefüllten Blüten im Garten.
Wenn ich mir jetzt Pfingstrosen (Paeonia sp.) kaufen würde, kämen nur ungefüllte Blüten in Frage, weil sie Nektar und Pollen anbieten. Bei gefüllten Blüten wurden die Staubblätter in Blütenblätter umgezüchtet.
Paeonia officinalis: Die Gemeine Pfingstrose ist in Europa heimisch und gehört zu den Urformen der Pfingstrosen. Sie zeichnet sich durch ihre Robustheit aus und ist die Pflanze mit den meisten Pollenkörnern pro Blüte.
Liebe Grüße, Karin
(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann, alle Fotos aufgenommen im Hortus Girasole, dem Garten der Sonnenblume, in Niederösterreich.