Blick in´s Chaos
Wir warten alle darauf, endlich wieder im Garten was machen zu können. Die der Kälte trotzen, finden ja den ganzen Winter über was zu tun, die eher nicht so Kälteresistenten, wie ich, die warten auf besseres Wetter, um loslegen zu können.
Wovor graut mir besonders? Genau, vor der Gartenhütte. Im Herbst wird es kalt und ungemütlich, also schmeiß ich (oder eh ein jeder?) alles irgendwie hinein, um mich dann bei einem heißen Tee, Kakao oder Kaffee schön gemütlich auf´s Sofa zu knotzen.
Die Rechnung bekommt man dann im Frühjahr präsentiert. Dann kommt der Augenblick, an dem man erstmals wieder die Tür der Gartenhütte aufmacht. Der Weg dorthin war schön: Schneeglöckchen und Leberblümchen blühen, der Dirndlstrauch steckt in den Startlöchern, der Winterduftschneeball hat die ersten Blüten geöffnet. Aber dann blicken wir in´s Chaos: Kraut und Rüben, vieles nur hineingepfeffert. Wir wollen die Fetthenne schneiden, die alten Blütenstände entfernen, weil die jungen Blattrosetten schon ganz schön wichtig rausschauen. Wo ist die Schere? Wo sind die Handschuhe? Was ist im Winter dann noch passiert? Spinnweben hängen herum, womöglich haben es sich ein paar Mäuse gemütlich gemacht (man riecht es sofort, wenn man es einmal gerochen hat und in unserer Hütte SIND Mäuse). Abgesammelte Samenstände liegen herum, es ist kein Vergnügen, da reinzuschauen.
Aber warum ist es jedes Jahr das gleiche Theater? Meistens hat es genau 1 Grund: wir haben zu viel Gartenzeug! Blumentöpfe aller Art, Anzuchtschalen, Untersetzer, Schnüre, Drähte, Staudenstützen und was weiß ich noch alles. Da hilft nur eines: radikal ausmisten! Fort mit den rostigen Nägeln und zig Plastiktöpfen für die Anzucht. Weg mit den Dekorationen, die im Freien immer leiden und nicht mehr den Garten verschönern… Wir brauchen: ein bissl Wärme und Sonne da draußen, damit wir uns aufraffen können und Energie zur rechten Zeit. Dann kann es losgehen. Stellen wir uns einfach vor, wie schön es in der Gartenhütte sein wird, wenn nur das da ist, was wir wirklich brauchen und verwenden. Nichts verstopft den wertvollen Platz. Wir finden gleich alles, was wir suchen.
„Wenn ich mehr mit der Organisation als mit dem Gebrauch meines Besitzes zu tun habe, geht ein mehr an Besitz mit einem Verlust an Lebensqualität einher“. Arno Geiger
Mein Vorsatz vom 26.2….: die Gartenhütte nie mehr zu so einer vollgestopften Rumpelkammer verkommen zu lassen…
Auf ein schönes neues Gartenjahr 2023, eure Karin!
© Fotos und Text: Karin Kurzmann