Gestern haben wir sie endlich wieder im Garten entdeckt. Es hat so ausgeschaut, als würde sie in der (fetten) Erde graben wollen. (Im Topf der Paprikapflanze). Das war ein Irrtum! Sie holt sich Material für ihre Töpfchen.

Diese Wespe ist ein interessantes Insekt. Es dürfte sich um eine der Sceliphron-Mörtelwespen handeln. Sie bauen kleine Töpfchen, legen ein Ei hinein und als Proviant für die Larven gibt sie gelähmte kleine Spinnen hinein. Das ist ja hochinteressant, finde ich. Wie faszinierend die Natur doch ist. Dann verschließt sie das Töpfchen wieder.

Ich freu mich, dass sie da ist, ich hab sie schon länger nicht mehr gesehen, auch keine Töpfchen mehr. Jetzt werde ich besonders den Lavendel genau beobachten, dort hab ich die letzten Töpfchen gesehen.

Die Erde dürfte ihr gefallen, sie entspricht wohl den Anforderungen für den Bau der Topferl. Ich hab mich ja zuerst sehr gewundert, weil wir in den letzten Jahren immer nur Grabwespen gesehen haben, die in unseren Sandarien genistet haben. Aber jetzt ist es klar. Die Mörtelwespe baut Töpfchen, keine Niströhren.
Mörtelwespe (Töpferwespe) bei der Arbeit, Material für Topferl sammeln.
Nur wenn man es weiß, sieht man sie. Wir haben sie auch nur entdeckt, weil sie eifrig herumgekrabbelt ist.
So sahen die Töpfchen auf dem Lavendel aus. Die jungen Wespen sind schon geschlüpft, die Topferl sind offen.
Hier hat sie auch gebat, auf einem Dachziegel.

Diese Wespe erinnert mich an den Stahlblauen Grillenjäger. Diese Wespe gibt ihren „Kindern“ junge Heuschrecken mit auf den Weg als Proviant:

Heuschrecken „Grillen“ für die Larven vom Grillenjäger. Foto von der Beobachtungsnisthilfe für Wildbienen, die der Grillenjäger okkupiert hat.

Die Töpferwespe gibt also gelähmte Spinnen als Futter mit, der Grillenjäger Grillen. Absolut faszinierend! würde Mr Spock rufen!

Liebe Grüße aus Niederösterreich! Karin

(c) Alle Fotos und Text: Karin Kurzmann