Kommt mit auf eine Gartenrunde im Hortus Girasole.

Der Name Girasole bedeutet ja auf deutsch Sonnenblume. Dieses Jahr hat es keine einzige Sonnenblume geschafft, den organisierten Fressangriff der Nacktschnecken zu überleben. Die einzige haben wir vorgestern mit hängenden Blättern entdeckt, sie war etwa 70 cm groß. Wir tippen auf eine unterirdische Attacke auf die Wurzeln.

Aber sonst wuchert es im Garten! Schaut selbst 🙂

Hier ist nichts, keine Erde, kein Sand. Und genau so gefällt es der Wilden Möhre offensichtlich. Sie ist so groß hier wie nirgends sonst im Garten. Jedes Jahr steht hier eine andere Pflanze und ist dem Briefträger im Weg. Wir bringen es nichts übers Herz, sie auszureißen und unser Briefträger dürfte ein sehr geduldiger Mann sein. Gesät haben wir nichts, es siedelt sich einfach an.
Rechts vom alten Gartentürl blüht eine Königskerze, davor natürliich Wilde Möhre und eine Flockenblume. Nichts gesetzt, auch hier nicht.. Keine Erde und keinen Sand gibt es hier, nur Spalten im Asphalt. Ich habe die Flockenblume vor 2 Jahren ins Gehsteigbeet gesetzt und dort ziemlich bemuttert, damit ja was aus ihr wird! Ich wollte hier den Weg für den Briefträger frei halten. Dreimal kurz gelacht. Hier wächst sie schon wieder, mit anderen Kollegen und im Gehsteigbeet ist sie eingegangen!
Aus dem Sockel des Carports unserer Nachbarn wuchsen jahrelang Sonnenblumen. Heuer? Fehlanzeige. Alles aufgefressen. Die Königskerzen sind dran und eine Wilde Möhre. So sah die Einfahrt zu Beginn der vergangenen Woche aus.
So wild schaut sie jetzt aus. Es wird das Glasfaserkabel und ein Stromkabel verlegt. Diese Gelegenheit nutzen wir, links hinten in der Ecke nicht mehr zuzumachen, sondern ein Schotterbeet anzulegen. In der Mitte kommt ebenfalls ein Magerbeetstreifen, nicht versiegelt. Hier werden wir vielleicht Teppichthymian und ähnliches setzen. Frau Lechner von Lechner-Stauden in Strasshof wird uns sicher gut beraten.
Die Paradeisertöpfe von der Einfahrt sind auf die Eingangsstiege übersiedelt.
Die Feuerbohnen auf dem Turmbeet auf der Terrasse wurden Opfer der Schnecken. Hier vorne, neben dem Gartentürl, gefällts ihnen, den Bohnen. Den Schnecken ist es vielleicht zu warm hier vorn? Es sind weniger Nacktschnecken vorne unterwegs. Obwohl, die Sonnenblumen in der Einfahrt haben sie auch gefressen…
Der Blutweiderich im Sumpfbeet wächst und wächst und blüht und wird gut angeflogen.
Wir haben so eine Freude mit ihm! Im HIntergrund, das weiß gestrichene Holz, ist das Hauswurzendach über den Mistkübeln.
Die Hauswurzen auf dem Hauswurzendach strecken ihre Blüten hoch hinauf.
Der Gärtner meines Vertrauens baut ständig irgendwas um beim Sumpfbeet. 🙂 Mehr Steine, mehr Sand, Abgrenzung zum Weg.
Schaut er nicht herrlich aus, der Blutweiderich? Es war grad ziemlich windig.
Mehr freie Sandfläche für im Boden nistende Bienen und Wespen neben der Sumpfbeetzinkwanne.
Der Lavendel ist verblüht, jetzt werden wir ihn schneiden, damit er noch einmal blüht. Am unteren Bildrand sieht man ein Stück einer Sitzbadewanne aus Zink, die wir geschenkt bekommen haben. Sie wird erst befüllt und bepflanzt, wenn wir mit dem Miniteich im Garten fertig sind. Sie ist Übergangsteich für die Libellenlarven und Molche, die hinten leben.
Viele Wilde Karden bevölkern den Garten…
Im Sandarium vorn im Garten fühlt sich diese Hauswurzen auf dem Stein sehr wohl. Was für ein schönes Geschenk von unseren lieben Gartenfreunden vom Hortus Lively!
So sieht das Sandarium/Magerbeet im Vorgarten derzeit aus. Duftige weiße Wolken schweben über dem Sand. Die Sichelmöhre ist das. Ein Doldenblütler, der von unzähligen winzigen Insekten besucht wird. Man muss stehen bleiben und schauen, dann bemerkt man sie erst, weil sie so klein sind.
Dem Butternutkürbis haben wir eine Halskrause verpasst, so hat er die Schneckenangriffe überlebt. Wir haben auch schon ein paar winzige Kürbisse gesehen. Ein paar Blätter haben zwar Löcher, aber ich glaube, dass sie so groß den Schnecken nicht mehr sehr gut schmecken.
Gestern Wasser hergestellt, falls das Fröschlein im Garten spaziert, hier kann er rasten. An den glitzernden Schleimspuren sieht man, dass die Schnecken auch am Wasser waren. Tigerschnegel sind ja nachts unterwegs.
Moos breitet sich vom Beet aus Richtung Weg. Das ist mir sehr recht, dann kann Unkraut nicht aus den Fugen wachsen. Der Weg ist nicht versiegelt, Wasser kann abfließen, aber halt auch nicht erwünschte Kräuter wachsen.
Jetzt schaut die Sicht Richtung Hochbeet und Eidechsenburg ganz anders aus. Es war von der Terrasse aus nichts mehr zu sehen. Die Felsenbirne wucherte wild, von unten sind wilde Triebe rausgekommen, die haben wir nun gekappt. Die alte blaue Bank haben wir gestrichen, links davon mussten Apfelminzen und Brennesseln weichen, dort ist jetzt ein kleiner Rindenmulchweg, damit wir besser zum Hochbeet kommen. Zum Zaun setzen wir was Rankendes.
Auf der Terrasse erfreut mich das Turmbeet mit einer Moschusmalve. Die Feuerbohnen wurden von den Schnecken gemeuchelt. Ein schöner Ausgleich, die Malve. Ich liebe sie!
Das Hotspotbeet, nur mit Sand befüllt, zeigt, wie es wachsen kann in Sand, ohne fette Erde.
Eine kleine Wildbiene gräbt hier eine Niströhre und schaut grad raus.
Sie kommt raus, fühlt sich vielleicht von mir gestört und –
setzt sich auf einen Stein auf dem Hotspotbeet.
Als ich den Stahlblauen Grillenjäger mit dem Heuschreck auf der Hollywoodschaukel gesichtet habe, hab ich mir noch nichts gedacht.

Gestern hab ich dann das entdeckt: er nistet in einem Rohr der Hollywoodschaukel. Die beiden Rohrstücke vom Dach sind auseinander gegangen und so schnell kann man gar nicht schauen, hat es der Grillenjäger schon besetzt. Sicher ist da drin jetzt der Heuschreck und ist Futter für die Larven.
Hollywoodschaukel genauer inspiziert: ja, hier nistet er auch, wo ein paar Stangen zusammenkommen.
Hier ist er, also eigentlich sie, die Grillenjägerdame, auch auf der Suche nach einer passenden Niströhre, auf unserer Wildbienennisthilfe.
Eine kleine Wildbiene arbeitet am Verschluss ihrer Niströhre.
Hier sind noch mehr Wildbienen aktiv.

Nicht nur dem Stahlblauen Grillenjäger gefallen die Blüten der Apfelminze.

Auch Sandwespen sind fleißig drauf unterwegs:

Ein hübsches Insekt, die Sandwespe. Sie ist so auffällig mit dem orangeroten Hinterleib.
Durch das Abschneiden der wilden Triebe der Felsenbirne ist hier plötzlich viel Platz. Mein Vertrauensgärtner hat gleich einige Pflanzen gesetzt.
Dank der milden Gaben unserer Hortusfreunde Tina und Martin haben wir wieder den Wollziest für die Wollbienen ansiedeln können. Aus übrigen Wegsteinen machen wir eine kleine Begrenzung, damit sie nicht in den Weg hängen und wir draufsteigen. Die Wollbienendamen brauchen ja die Härchen für ihre Niströhren.
So sieht es in der Niströhre aus, wenn Wollbienen nisten. Alles wird mit Pflanzenhärchen vom Wollziest ausgepolstert. Rechts davon sieht man Mauerbienenkokons.
Blick Richtung Naschecke. Es wuchert. Was wächst hier alles? Ich verlier den Überblick. Erfreulicherweise der Lavendel, den ich radikal geschnitten habe. Frauenmantel, Labkraut (Larvenfutter für das Taubenschwänzchen), verblühte Zierläuche, Wilde Möhre, Wilde Karde, Goldfelberich, Wolfsmilch, Jungfer im Grünen, etc etc.
HInter dem Hotspotbeet haben wir auch die Sichelmöhre wachsen lassen. Vom Erdbeerjasmin sieht man gar nix mehr.
In der Naschecke schaut eine Moschusmalve aus dem Ribiselstrauch heraus. Ich freu mich!!
Der weiße Phlox blüht und duftet gut. Lockt Nachtfalter an.
Beim Miniteich wuchert die Sichelmöhre und wächst ein rosa Phlox. Von der Wolfsmilch sieht man gar nix mehr. Im Miniteich selber hat eine einzige Pflanze alles erobert, ein riesiger Rohrkolben dürfte das sein. Der wird eine neue Heimat bekommen, er wird demnächst in den großen Teich vom Hortus Lively übersiedeln. Und hier kommen neue Pflanzen hinein, solche, die in einen kleinen Teich passen. Die kaufen wir dann bei Lechner-Stauden in Strasshof an der Nordbahn. Dort gibt es eine große Auswahl an Teichpflanzen und eine exzellente Beratung dazu!
Hoher winziger Besuch war gestern bei uns: zwei Igelbabys, nur ein paar Tage alt. Sie müssen wie Menschenbabys alle paar Stunden gefüttert werden. In der Nacht ist es dann so, als hätte man ein Menschenbaby zu Hause. Tina und Martin stehen nachts auf und füttern die Igelchen. Ihre Pflegemama nimmt sie in einer warmen weichen Box mit und füttert sie dann unterwegs. Um die 35 Gramm hat so ein Igelchen.
Spezialmilch ist das, was sie bekommen. Im Hortus Lively, einer Igelpflegestation, geht es ihnen gut, sie bekommen alles, was sie brauchen und werden dann wieder ausgewildert.

Mit den Fotos von diesen süßen kleinen Igelbabys beschließe ich meinen Gartenrundgang und hoffe, euch haben sie auch so entzückt wie mich, die Igel!

Liebe Grüße, eure Karin!

(c) Fotos, Filme und Text: Karin Kurzmann