Ich zeige euch hier die Entwicklung unseres „Herzerlbeetes“, ein Beet, das der liebe Gärtner meines Vertrauens einst mit Buchsbäumen in Herzform umrandet hat. Es war so lange schön, bis bis der Buchsbaumzünsler zugeschlagen hat. Genauer gesagt die Raupen des Buchsbaumzünslers, eines hübschen weiß-braunen Falters.

Immer mehr haben die Raupen abgefressen und in einem traurigen Zustand zurückgelassen. Wir haben den Kampf aufgegeben, weil wir keine Lust hatten, ständig voller Sorge den Buchs zu beobachten und gleich auszurücken, um die Raupen zu entfernen, entweder abklauben oder mit starkem Wasserstrahl runterspritzen und dann mit dem „biologischen“ Gift dagegen vorzugehen. Daher: Buchse weg.

Beginnen wir mit 2010:

2010: das Jahr vor der Umgestaltung des Gartens. Im Herbst 2011 ging es los mit der Umgestaltung des gesamten Gartens. Ein paar Thujen kamen weg, Eiben in Töpfe, die leider nicht überlebt haben. Die Komposte wurden eine zeitlang übersiedelt. Die Wege wurden angelegt.
2010. Flockenblumen und Akeleien blühen, wie immer wunderschön, ich hab beide so gern.
2012: Nach der Umgestaltung, wie man sieht. Rollrasen rundherum. In die Mitte kam ein Schneeball. Drinnen wachsen Fetthennen, Tagetes und ein Strauch mit rosa Früchten, auch eine Art Schneeball, soweit ich mich entsinne.
2013. Dauermieter sind nach wie vor Fetthennen und Flockenblumen. Fetthennen sind als Herbstblüher wichtig für die Insekten. Die Flockenblumen sind wahre Insektenmagneten. Was diesen gefüllten Schneeball betrifft… na ja…. Darauf hab ich nie ein Insekt gesehen.
2013. Einen gefüllten Schneeball haben wir da offensichtlich gepflanzt. Er schaut ja ganz nett aus, wenn er blüht. Richtig unnatürlich schaut das aus, so sehe ich das aus heutiger Sicht.
2013. Schaut sehr hübsch aus, finde ich, das Herz,. Und so gepflegt ist der Garten. Wie sich das verändern wird….
2015. Ich wollte unbedingt eine Buddleja haben. Damals hatte ich noch nicht von heimischen und nicht heimischen Sträuchern, Neophyten und invasiven Neophyten gehört. Der fleißige Leser meiner Seite wird wissen, was da folgt…

Der Schmetterlingsflieder, Buddleja, sieht magisch Schmetterlinge an. Er zählt aber zu den invasiven Neophyten, breitet sich auch in freier Natur aus.

Wenn man etwas für Schmetterlinge tun will, kann man das sehr gut mit anderen Pflanzen.

Was kann man pflanzen?

Eselsdistel, Färberkamille, Gemeine Nachtkerze, Gemeiner Wundklee, Gewöhnlicher Hornklee, Großblütige Königskerze, Große Brennessel (für die Raupen), Heidenelke, Karthäusernelke, Kleines Habichtskraut, Natternkopf, Ochsenauge, Orangerotes Habichtskraut, Rote Sortblume, Sandthymian, Skabiosenflockenblume, Taubenskabiose, Wasserdost, Wiesenflockenblme, Wiesenlabkraut, Wiesenschaumkraut, Wiesenwitwenblume, Wilde Karde, Wilde Möhre, Wilder Majoran (origanum), Wolldistel, Zartes Weidenröschen.

Raupenfutterpflanzen

Nektarpflanzen für Schmetterlinge.

Schmetterlingskinderstube.

2016. Dieser überzüchtete Schneeball blüht. Total unnatürlich schaut das aus. Aber nach der Blüte, ist das ein besonders trauriger Anblick. Die Blütenköpfe werden zu hässlichen braunen verwelkten Klumpen. Keine Früchte, nix. Ich vermute, dass er steril war. 2016 entdeckte ich das Hortus Konzept. Seine Tage waren da gezählt. Ist der steril? Kein Futter für Insekten? Mh…
Herbst 2017. Die Buchse sind vom Zünsler schwer geschädigt. Sie kommen weg. Natürlich hätten wir durchhalten können, ständig Raupen absammeln und mit starkem Wasserstrahl abspritzen, Bio-Raupenvernichtungsmittel aufbringen (Xentari). Warten, bis die Vögel die Raupen als Mahlzeit akzeptieren. Vielleicht hätten sie überlebt, die Buchsbäume. Darauf zu warten hatten wir keine Lust.
2017: Alle Buchse sind entfernt. Jetzt wird überlegt, was mit dem Schneeball passieren soll.
2019: Totholz am Rand, innen wuchert es, vom einstmals schönen Rollrasen ist nicht mehr viel übrig.
2020: Der Schneeball ist weg. Vermutlich 2018 entfernt. Davon hab ich kein Foto. Die Flockenblumen wuchern wie verrückt und werden fleißig angeflogen. Die Buddleja (Schmetterlingsflieder, Sommerflieder) ist noch da. Wie lang noch??
2021: Die Buddleja ist weg. Strauchschnitt liegt da herum. Wir wollen einen Teich hier machen. Na, bis der endlich fertig ist, dauert es bei uns wieder einmal ewig.
2022. Diesmal übernehmen rosa Akeleien die Vorherrschaft.
2023 Jänner. Stellt euch den Garten einmal anders vor: Am Rand Thujen oder Kirschlorbeer. Und auf der Fläche Rasen. Vielleicht eine Forsythie, vielleicht ein Obstbaum. Wie sieht da eine Struktur aus? Ich finde es so schön, wenn Schnee liegt.
Mai 2024: Je nach Blickwinkel mit der Kamera schaut es auch im Herzerlbeet schön aus.
Mai 2024: Es wuchert. es ist uns entglitten. Obwohl ich 2023 Unmengen Unkraut entfernt habe. Hahnenfuß wucherte wild. Wilde Karden machen sich breit. Wenn die Hummeln nur nicht so scharf auf die Blüten wären und die Vögel auf die Samen…dann wären weniger von den Karden im Garten… Wir müssen für die Pflanzen einen anderen Platz finden, damit wir einen kleinen Teich machen können. Schaun wir mal… 😉

Fortsetzung folgt.

Wenn man aus -welchen Gründen auch immer- nicht dahinter ist im Garten, sei es weniger Zeit, Rücken- oder Handprobleme, Projekte im Kärntner Garten, was auch immer, entgleitet ein Garten ganz schnell. Und trotzdem wird hier jeden Tag irgendwo gearbeitet. Wir werden sehen, was die Zukunft für das Herzerlbeet bringen wird.

Liebe Grüße aus Niederösterreich, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann