Hortus Plenus – unser 7. Hortusbesuch während unseres Urlaubes mit Hortus-Gärten-Schwerpunkt und Ziel Netzwerktreffen im Hortus Insectorum.
Marie Sophie gärtnert schon seit vielen Jahren auf ihren 1.000 m², es ist ein Garten mit Schwerpunkt Kräutergarten – über 170 verschiedene Kräuter gibt es!! – der auf geniale Art und Weise die seit langem bestehenden Kräuterbereiche mit den 3 Zonen verbindet. Von der Pufferzone, über viele Ertragszonen bis zu Hotspot-Plätzen und Naturmodulen findet man hier alles. Und wenn man dann eine Führung durch diesen wunderbaren Garten macht, hört man Namen von Kräutern, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Wenn ihr die Kräuterbeschilderungen seht, wisst ihr, was man unter „Upcycling“ versteht
Kommt mit – gehen wir eine Runde bei sengender Hitze durch den reichen Garten – das Gartenreich – den vollen Garten – den Hortus Plenus!!
Unser Rundgang erfolgte in 3 Etappen, weil es am 30. Juli wirklich, wirklich, heiß war……ein paar Pausen im Schatten waren notwendig…
Liebe Marie Sophie, wir danken dir für deine so freundliche und liebevolle Gastfreundschaft und nicht zuletzt für die feinen Samenspenden – die Zeit war viel zu kurz bemessen! Wir hätten noch ewig weiterreden können.
Über ein Wiedersehen würden wir uns sehr freuen! Herzliche Grüße senden dir Karin und Robert!
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Alle Fotos: Hortus Plenus, 30.7.2018 © Karin Kurzmann

Titelbild: Das Totholz fungiert hier als Rankhilfe für die Feuerbohnen

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Hier ranken Bohnen an ihrer Rankhilfe. Es gibt so tolle Bohnensorten in diesem Garten. Diese Bohnen sind dieses Jahr Platzhalter für zwei Kletterrosen, die im Frühling neu gepflanzt wurden und dort hochranken sollen. Vorher stand da ein großer Kirschlorbeer. Der Blick auf die nicht so tolle Garagenwand soll wieder ein wenig abgelenkt werden.
Eine der vielen Bohnensorten ist die ungarische Reisbohne. Die Körner sind nur so groß wie Reiskörner, auf dem Foto kommt das gar nicht richtig zur Geltung. Marie Sophie hat viele Bohnen in kleinen Schalen und Schilder dazu gemacht, sodass man in aller Ruhe im Schatten staunen und lernen kann. Bei Vorträgen nimmt mit immer etwas „Material“ mit, damit die Gäste außer den bunten Bildern auch etwas in die Hand nehmen können, etwas fühlen, riechen und schmecken können. Die Teilnehmer bei den Vorträgen und Führungen erhalten dann am Schluss eine Monstranzbohne, weil sie Glück bringen soll. Ein wunderbares Vortragskonzept!!
Ihr seht, es war Ende Juli, die Vegetation ihrer Zeit voraus, eine Affenhitze, wie wir in Österreich sagen, die ersten Samen sind schon reif. Wenn ich mich nicht irre, sind das sie Samenstände des Silberblattes/Mondviole/Silberling (Lunaria annua).
Die erklärende Hand links im Bild zeigte auf den Knollen-Ziest. Der wuchert und dient deshalb auch zum Mulchen.
Bis zu diesem Frühjahr war an dieser Stelle ein kleiner Teich mit Sumpfzone, gestaltet mit Teichfolie. Da aber hungrige Nager die Folie zerbissen hatten, hat Marie Sophie nur noch einen runden Mörtelkübel eingegraben, der Rest wurde ein Steingarten bzw. eine Hotspot-Fläche (Magerzone). Auch Totholz wurde verbaut. Die Teichfolie dient jetzt als Unterlage für die Jungpflanzenanzucht und hält so das kostbare Gießwasser länger bei den Töpfen.
Diese blauen Kugeldisteln sind nicht heimisch, Ende Juli jedoch ein wahrer Insektenmagnet und ein absoluter Blickfang. Diese Blau leuchtete uns an, es war ein Vergnügen, dorthin zu schauen. Bewusster Umgang mit dieser Pflanze ist wichtig. Darauf achten, die Samen nach der Blüte zu entfernen. Das Hortus-Konzept besagt: so viele heimische Pflanzen wie möglich setzen.
Viele Blütensternchen sind zu sehen, wenn die Blaue Kugeldistel voll erblüht ist und viel Nektar, der heiß begehrt ist, wird produkziert. Hier seht ihr eine Honigbiene.
An der warmen Mauer gedeihen ein paar der unzähligen Tomatensorten, die Sophie Marie anbaut. Man sieht, auch sie leiden unter der Hitze. In diesem Jahr, 2018, geht Qualität vor Quantität. Es sind so viele Pflanzen da, es reicht trotzdem für die Gärtnerin und liebe Nachbarn, die beschenkt werden. Über den Tomaten ist ein Dach. Die Gurken wachsen vor dem Dach und bekommen so das Wasser vom Dach – so war es jedenfalls geplant – bekommen haben sie allerdings nicht sehr viel auf diese Weise, da 2018 in dieser Region ein extrem regenarmes Jahr war.
Was für ein seltsames Gewächs – diese Blätter dahinter und dieser Blütenstand – seltsam, nicht wahr ? 😉
ier gedeiht eine Feige 🙂 und noch mehr – ein Lauch, der nicht geenrte wurde und so zum Blühen kam, Einjährige wie die Ringelblume, Akeleien…..
Wärmespeichernde Mauer, Totholz, Ziegel und viele wertvolle Kräuter. O-Ton Marie Sophie: „Die Mauer ist hässlich. Sie wurde von Leuten gebaut, die sich eingemauert haben (auf allen Seiten) – auch eine Art Pufferzone. Ich versuche das Beste daraus zu machen.“
Das ist Feuerstein mit Kreide von der Insel Rügen. Wenn die Kreide vom Meer ausgewaschen wird entsteht das Loch. Im Volksmund werden solche Steine „Hühnergott“ genannt.
Wie im Schlaraffenland wachsen die Trauben fast in den Mund 🙂 im Frühjahr summt es hier wie verrückt.
Indigo Rose heißt diese Tomatensorte.
Skabiosen – wichtige Insektenfutterpflanzen!! Das Licht war sehr grell, wir lustwandelten bei praller Sonne durch den Garten, kein ideales Licht, um zu fotografieren…..
Hier wird es viele Brombeeren zu ernten geben!
Das ist ein Blue Hubbard. Der soll noch richtig groß werden. Er wächst am Kompost und da ist es auch schattig, so hat er eine Chance.
Hier wurden Äste gestapelt, zu einer Totholzhecke, Reisighaufen, die trockenen Stängel der Distel leuchten bei dem grellen Licht richtig. Einige Stängel sind auch senkrecht eingesteckt, für jene Insekten, die in senkrechten Stängel nisten. Die Distel wurde teilweise geschnitten, weil sie an der Grenze zu Nachbarn steht.
Die Echinacea purpurea blüht noch schön, Indianernessel und einige andere Kräuter auch noch.
Wie schön ist es, das anzuschauen. So schön grün!!!!! Nicht vertrocknet, herrlich! Diese Art der Indianernessel ist das Oswegokraut. Es ist robuster als die anderen Monarden und wurde schon von den Indianern als Heilpflanze verwendet – daher auch der Name.
Und das ist nun Maries Upcycling. Bei über 170 Kräutersteckern kann das ganz schön ins Geld gehen, selbst wenn 1 Schild nur 1 Euro kostet. Also was tun? Die Deckel von Dosen verwenden: mit einem wasserfesten Stift beschriften und mit der Aufrisslasche befestigen – fertig. Bei Bedarf erneuern.
Rudbeckien, Echinaceen, Königskerzen, Wermut, Eberraute, schon verwelkter Ziest, Skabiose, Agastache, Ysop, Kugeldistel. Viele Arten auf einem relativ kleinen Stück.
So sieht dieser Gartenbereich aus, wenn es nicht so vertrocknet ist. Foto: Marie Sophie vom Hortus Plenus – reicher Garten – Gartenreich.
Es sieht wild aus – ist aber mit System gepflanzt.
So sieht es aus wenn alles bunt ist. Foto von Marie Sophie, Hortus Plenus – der reiche Garten – Gartenreich
Das Große Flohkraut (Pulicaria dysenterica), auch Ruhr-Flohkraut genannt, ist eine Art aus der Familie der Korbblütler. Ihr wurde als Heilpflanze mannigfaltige Wirkung zugeschrieben, vor allem gegen die Dysenterie (Ruhr). Aus diesem Grund ist sie im Volksmund auch unter dem Namen Ruhrwurz bekannt. (Quelle: Wikipedia)
Rudbeckia hat sich eingeschlichen und darf blühen. Eine Sonnenhutart.
Der Gewöhnliche Andorn (Marrubium vulgare), auch Weißer Andorn, Gemeiner Andorn, Helfkraut, Weißer Dorant, Mariennessel oder Berghopfen genannt,[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Andorn (Marrubium) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Art wurde früher häufig als Heilpflanze kultiviert. Von Wissenschaftlern der Universität Würzburg wurde Andorn zur Arzneipflanze des Jahres 2018 ausgerufen. (Quelle: Wikipedia)
Goldhaaraster: Blütenfarbe: info goldgelb Blütezeit: info VIII-X Höhe: info 50 cm – 60 cm Sichtungsergebnis: info sehr gut ** Lebensbereich: info SH/Fr1 so Winterhärtezone: info Z4 Pflanzabstand: 30 cm; 11 St./m² Geselligkeit: info II Duftpflanze: ja Schnittpflanze: ja Heimische Wildstaude: ja Insektenweide: ja Bienenweide: ja (Quelle: Pflanzenversand Gaissmayer)
Diptam – schon verblüht: Der Diptam (Dictamnus albus), auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt, ist die einzige Art der monotypischen Gattung Dictamnus, er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Diese Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz; sie war schon damals eine Seltenheit in Mitteleuropa. (Quelle: Wikipedia)
So sieht Diptam aus, wenn er blüht. Einfach wunderschön. Aufgenommen 2018 im Hortus Girasole.
Erdkastanie und Frauenmantel. Die Erdkastanie wird Knollenkümmel genannt: Knollenkümmel (Bunium), auch wie viele anderen Pflanzentaxa auch „Erdknolle“ genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt ursprünglich nur in der Alten Welt vor. Von einigen Arten werden Pflanzenteile als Gemüse oder Gewürz verwendet. (Quelle: Wikipedia)
So sieht er aus, wenn er blüht. Foto: Marie Sophie, Hortus Plenus – der reiche Garten – Gartenreich
Im Gewächshaus wuchert es!!!
Danke für die genaue Beschreibung der Materialien, Marie Sophie: Das sind zwei Baustahlmatten, so weit überlappt, dass die Länge gesamt 4m ergibt, da die Folie 4m breit ist. Die Folie ist aus dem Baumarkt, Sie ist teuer, hält aber sehr lange, Bitte nicht die Billighäuschen kaufen, deren Folie hält nur 1-2 Jahre, bevor sie bröselt. Die Enden der Baustahlmatten und die Folie sind in die Erde eingegraben und von außen mit Steinen eingefasst, vorne und hinten sind Dachlatten – auch für Fenster und Türe. Die Breite ist 3m . Die Folie ist auf großen Rollen und gibt es in verschiedenen Breiten und wird je nach Wunschlänge abgeschnitten. Sie ist für Gewächshäuser gedacht, ist sehr stabil und dick und in Grüntönen. Eingearbeitet ist ein Gewebe.
Das Heiligenkraut wird auch heute noch in der pharmazeutischen Industrie verarbeitet.
Die Eberesche trägt überreich! 72 Insekten, die auf Gehölze angewiesen sind, profitieren von der Eberesche. Eine echte Hortus-Pflanze für die Pufferzone, würd ich sagen! 63 fruchtfressenden Vögeln liefert sie Nahrung. 31 Säugetiere fressen Blätter, Früchte, Triebe und andere Teile der Eberesche.
Vielen Kräutern gefällt es in der prallen Sonne und sie gedeihen auch prächtig!
So viele Genüsse aus den Gemüsebeeten, sprich Ertragszone, auf „hortusianisch“
Und eine Pyramide gibt es natürlich auch!! Und wenn sich wieder jemand fragt, was es denn mit den Pyramiden in einem Hortus auf sich hat: So ein sorgfältig aufgebauter „Steinhaufen“ speichert Wärme, sodass im Frühling schon die ersten Frühblüher für die nahrungssuchenden Insekten Futter bereithalten. In den Spalten können sich viele Tiere verstecken, vor der Hitze, vor dem Tag, vor Fressfeinden. Viele können in der Pyramide überwintern. Die Spitze der Pyramide ist ein Ansitz für Vögel.
Wunderbare Herbststimmung im Hortus Plenus – der reiche Garten – Gartenreich. Foto von Marie Sophie.