Sieverings wilde Tiere
Der Garten unseres Freundes Günter grenzt an den Wienerwald. Eine Streuobstwiese mit Wildblumenwiese geht ziemlich steil hinauf. Aufgrund dieser Lage so nah beim Wienerwald finden sich so manche Gartengäste ein, mit denen man entweder nicht rechnet oder nicht immer die größte Freude hat: wenn die Wildschweine eine Versammlung im Garten abhalten, zum Beispiel…
Vor Jahren steckte ein Rehbock im Zaun fest. Zwei Rehböcke kämpften miteinander, kamen bis zum Haus herunter, einer wollte dann in Panik durch einen Gitterzaun bei der Terrasse springen und blieb stecken. Die Feuerwehr musste ausrücken und das Tier befreien.
Rehe können bis zu 1,60 m hohe Zäune überspringen.
Dass Füchse in Wien gar nicht so selten sind, beweisen die Fotos der Fotografen der „Wiener Wildnis“ immer wieder eindrücklich.
Die Wildkamera ist so platziert, dass sie zu dem „Eingang“ im Zaun zeigt, dort, wo die Tiere in den Garten kommen, vom Nachbarn drüben.
Hier sagen sich nicht Fuchs und Hase „Gute Nacht“, sondern Fuchs und Katze.
Durch definierte Löcher/Durchgänge im Zaun sollen Igel, Füchse, Schlangen (Blindschleichen und eine Äskulapnatter), Dachs, etc in den Garten kommen können. Wildschweine sind allerdings nicht damit gemeint, aber sie lassen sich nicht aufhalten.
Eines Abends kam Günter nach Hause und entdeckte er im Vorzimmer ein „Hauferl“. Wer war das? Alle Fenster waren geschlossen, also musste sich das Tier noch im Haus befinden. Nach ausgiebiger Suche fand er die Fledermaus im Gästezimmer, sie hing an der Vorhangstange. Tür zu, Fenster auf und mit dem Vorhang ein bissl gewackelt und schon schaute sie hervor und drehte noch eine Runde im Zimmer, landete zuerst noch auf dem Sofa und fand dann endlich beim Fenster raus. Leider gibts davon keine Fotos. Das wär ja interessant gewesen.
Jeden Abend drehen die Fledermäuse ein paar Runden durch den Garten. Kein Wunder, denn hier finden sie ein All-you-can-eat-Buffet vor. Insekten sind die wichtigste Nahrungsquelle für Fledermäuse. Und manchmal fliegt eine kurz im Schlafzimmer eine Runde.
Im Garten gibt es zahlreiche Besucher: Amseln, Drosseln, Eichelhäher, Kohlmeisen, Krähen, Fasane, Eulen (Uhus?)und einmal sogar eine Waldschnepfe.
Im Garten gibt es keine Wasserstelle, deshalb verirren sich Amphibien nur selten hierhier.
Vor vielen Jahren hat er einen Feuersalamander gesehen. Das muss ja toll gewesen sein.
Nur ein paar der Insekten, die sich einfinden: Rosenkäfer, Hirschkäfer, Heuschrecken, grabende Wildbienen, Hummeln, Honigbienen, Wespen, Hornissen, Deutsche Wespe.
Grabwespen legen ihre Niströhren regelmäßig in dieser Kaktusschalte an. Manchmal schlüpfen sie im März. Dann allerdings im Haus…
Eine Holzbiene fliegt auf die Blüten des Zitronenbaumes. Und weil es kein Wasser gibt, verirrt sich nur selten eine Libelle in den Garten.
Mit dieser hölzernen Wildsau verabschiede ich mich von euch.
Ich hoffe, dass ihr die Videos auch so interessant gefunden habt wie ich.
Alles Liebe, Karin
(c) einige Fotos und alle Videos: mit freundlicher Genehmigung von Günter
(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann
Pfingstsonntag: „Eine Schlingnatter würgt eine Blindschleiche. Sie konnte aber das Tier nicht überwältigen!“ schrieb mir Günter gestern.
Und so sah das dann aus:
Wahrhaftig ein wilder Garten da in Sievering!