Viel Garten – wenig Zeit? Wer möchte sie nicht haben, die Staude im Garten, die von ganz allein wächst, die man nur 1 x im Jahr, im Frühjahr,  zurückschneiden muss, die winterhart ist, die man also nicht abdecken muss, die nicht dauernd gegossen werden muss und die unseren Insketen wertvolle Nahrung und Lebensraum liefert? Wenig Arbeit – viel Nutzen! In diesem Beitrag stelle ich euch solche Tausendsassa-Stauden vor 🙂

Zu den wichtigsten Stauden in einem insektenfreundlichen Garten zählt das Lungenkraut. Es liebt eher halbschattige Bereiche und liefert dort den ersten Insekten, die ausfliegen, wichtige Nahrung. Lateinischer Name: Pulmonaria L.
Im Frühling tun wir den Insekten mit der Schneeheide wirklich was Gutes. Sie blüht und wird fleißig besucht – erstes Futter für die Insekten. Eine perfekte Alternative zu der steril gezüchteten Erika/Heidepflanze, die auf Friedhöfen gerne gesetzt wird. Die Schneeheide, eine nicht steril gezüchtete Erika, ist ungleich besser für die Insekten als die übliche. Aktiv gegen das Insektensterben etwas zu tun heißt auch, statt der üblichen Erika die blühende Schneeheide zu setzen! Lateinischer Name: Erica carnea L.
Der Storchschnabel – das Gartenwunder! Er wächst sogar dort, wo alle anderen nicht mehr gedeihen wollen. Und seine Blüten werden gerne angeflogen. Plfegeaufwand? Wenig: im Frühjahr bodennah abschneiden. Fertig. Diese Sorte: Geranium pratense ‚Rozanne‘
Der Beinwell – ein wahrer Hit im Garten. Man kann ihn 2-3 Mal zurückschneiden und er blüht immer wieder und wird von allen Insekten, allen voran den Hummeln, heiß umschwärmt. Ich habe auch einige gehörnte Mauerbienen an den Blüten beobachtet. Lateinischer Name: Symphytum L.

Der Gartensalbei – eine dankbare Staude. Ebenfalls höchst unkompliziert und insektenfreundlich. Im Frühjahr bodennah zurückschneiden. Fertig. Diese Sorte: Salvia nemorosa ‚Ostfriesland‘: Garten-Salbei.
Die Flockenblume – dankbar, ausdauernd, sät sich zuverlässig selbst aus. Und wie alle anderen auch: Insekten lieben sie!! Lateinischer Name: Cyanus montanus
Der Gamander: braucht keine Pflege, keine Aufmerksamkeit – nur eine strenge Hand 😉 wenn er dazu neigt, auszuufern, dann ausgraben und verschenken 🙂 Die Insekten lieben ihn! Die Wollbiene hat ihn bei uns zu ihrem Revier erklärt. Es ist herrlich, sie zu beobachten! Wenn er sich zu fleißig ausgesät hat, einfach ausgraben und verschenken! Damit die Bienen auch bei euren Nachbarn und Freunden was zu futtern haben! Lateinischer Name: Teucrium. Diese Sorte: Teucrium x lucidrys.

 

Insekten aller Art tummeln sich auf dem Steinquendel. Wenn man mit der Hand drüberfährt, dann duftet er betörend – nach Minze. Kein Wunder, dass sein zweiter Name „Bergminze“ ist 🙂 Calamintha nepeta ssp. nepeta Pflanzabstand: 40 cm Wüchsig und anspruchslos. Bienenweide. Staude, Blühzeit: 7 bis 9, Höhe: 30 cm, Standort: sonnig. Duftet aromatisch, Dauerblüher, Beet und Steingarten. Es ist geradezu unglaublich, was sich an Leben dort abspielt, Wir sind immer wieder fasziniert. Blüht bis in den Spätherbst.Es gibt 150 Arten der Bergminzen.
Die Fetthenne – ein wichtiger Spätblüher für die Insekten. Im Frühjahr bodennah zurückschneiden – fertig. Keine weitere Pflege notwendig. Auf Böden, die nicht zu fett, also gedüngt sind, stehen die Stängel aufrechter und fallen nicht so leicht um. Lat. Sedum. Diese hohe Fetthenne war das Geschenk einer lieben Freundin.
Das kaukasische Vergissmeinnicht zieht winzige Wildbienen magisch an. Nicht nur sie, auch viele andere Insekten sind auf ihnen im Frühling zu finden. Diese Sorte: Brnnera macrophylla ‚Jack Frost‘.

Naturnah gärtnern ist doch gar nicht so schwierig, nicht wahr?

Viel Erfolg beim Setzen der supernützlichen Stauden und viel viel Freude beim Beobachten der Besucher!!

Alles Liebe, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann

aufgenommen im Hortus Girasole und die Erika auf dem Friedhof.

Titelbild: Storchschnabel